
Marie-Luise Wolff. Quelle: Handelsblatt/Dietmar Gust
STADTWERKE:
„Aus dem energiewirtschaftlichen Zieldreieck wird ein Viereck“
Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega, sieht die Energiewende zu wenig gewürdigt und gleichzeitig bedroht.
Auf der Handelsblatt-Tagung Stadtwerke in Berlin begrüßte Wolff, dass die angehende Koalition aus Union und SPD nicht vorhabe,
die Energiewende und die damit verbundenen Energieziele zu ändern. „Das ist eine gute Nachricht. Es wäre verheerend, das zu
ändern“, so die Entega-Chefin.
Doch auch wenn das Ziel klar sei, müsse man am Weg dorthin einiges justieren. Wolff forderte, das klassische energiewirtschaftliche Zieldreieck – bestehend aus Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit – um einen vierten Punkt zu ergänzen: Sicherheit.
Hohe Zäune und vergitterte Fenster
„Aus dem energiewirtschaftlichen Zieldreieck wird ein Viereck“, sagte Wolff. Die geopolitischen Umbrüche würden das erforderlich machen. Sie skizzierte das Szenario eines gleichzeitigen Cyberangriffs auf fünf oder zehn große Stadtwerke in Deutschland. „Was passiert dann? Daran müssen wir noch arbeiten“, sagte Wolff, ohne näher ins Detail zu gehen.
Bei der Entega seien die Sicherheitsanforderungen in jüngster Zeit verstärkt worden oder es werde daran gearbeitet. So würden immer mehr Fenster von Gebäuden vergittert. Ebenso würden die Zäune von Kläranlagen erhöht und abgeschrägt, um Eindringende besser abwehren und abschrecken zu können. Denn das sei in der Vergangenheit immer wieder passiert.
Aber auch das sei klar: Die Energiewende erhöht die Sicherheit hierzulande. Mit dem Blick auf die internationalen Krisen sagte sie: „Klimaschutz bedeutet Unabhängigkeit.“ Die Energiewende sei eine Erfolgsgeschichte, werde aber bislang zu wenig gewürdigt. „60 Prozent Erneuerbare im Strombereich – das ist ein Riesenschritt. Das wird viel zu wenig gefeiert“, kritisierte Wolff.
„Wir sind keine Klickwirtschaft“
Gleichwohl gebe es auch Hürden. Als Stichwort nannte sie: die Bürokratie – nahm hier aber beide Seiten in die Pflicht. Behörden hätten oft Angst vor Beschwerden und sicherten sich deshalb mehrfach ab. Deshalb forderte sie mehr Vertrauen und schlug praxisnahe Lösungen vor: Betreiber sollten sich verpflichten, gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Stichproben sollten ausreichen. So könnten die ausufernden Dokumentationspflichten reduziert werden, die mittlerweile eine große Belastung für die Unternehmen darstellen würden.
Zum Schluss richtete sie den Blick auf die Arbeitswelt bei den Stadtwerken. Ohne mehr qualifizierte Kräfte werde die Energiewende nicht gelingen. Die entstehende Lücke durch die Verrentung der Babyboomer werde in den kommenden Jahren immer größer. Dafür brauche es eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive – mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen: Förderung von Schulen, Kinderbetreuung, Fortbildung. Die Entega-Chefin gab auch zu bedenken, dass das Stadtwerke-Geschäft viel von Handwerkern und Bauarbeitern geleistet wird. Ihre Forderung deshalb: „Wir brauchen Hände, wir sind keine Klickwirtschaft.“
Doch auch wenn das Ziel klar sei, müsse man am Weg dorthin einiges justieren. Wolff forderte, das klassische energiewirtschaftliche Zieldreieck – bestehend aus Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit – um einen vierten Punkt zu ergänzen: Sicherheit.
Hohe Zäune und vergitterte Fenster
„Aus dem energiewirtschaftlichen Zieldreieck wird ein Viereck“, sagte Wolff. Die geopolitischen Umbrüche würden das erforderlich machen. Sie skizzierte das Szenario eines gleichzeitigen Cyberangriffs auf fünf oder zehn große Stadtwerke in Deutschland. „Was passiert dann? Daran müssen wir noch arbeiten“, sagte Wolff, ohne näher ins Detail zu gehen.
Bei der Entega seien die Sicherheitsanforderungen in jüngster Zeit verstärkt worden oder es werde daran gearbeitet. So würden immer mehr Fenster von Gebäuden vergittert. Ebenso würden die Zäune von Kläranlagen erhöht und abgeschrägt, um Eindringende besser abwehren und abschrecken zu können. Denn das sei in der Vergangenheit immer wieder passiert.
Aber auch das sei klar: Die Energiewende erhöht die Sicherheit hierzulande. Mit dem Blick auf die internationalen Krisen sagte sie: „Klimaschutz bedeutet Unabhängigkeit.“ Die Energiewende sei eine Erfolgsgeschichte, werde aber bislang zu wenig gewürdigt. „60 Prozent Erneuerbare im Strombereich – das ist ein Riesenschritt. Das wird viel zu wenig gefeiert“, kritisierte Wolff.
„Wir sind keine Klickwirtschaft“
Gleichwohl gebe es auch Hürden. Als Stichwort nannte sie: die Bürokratie – nahm hier aber beide Seiten in die Pflicht. Behörden hätten oft Angst vor Beschwerden und sicherten sich deshalb mehrfach ab. Deshalb forderte sie mehr Vertrauen und schlug praxisnahe Lösungen vor: Betreiber sollten sich verpflichten, gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Stichproben sollten ausreichen. So könnten die ausufernden Dokumentationspflichten reduziert werden, die mittlerweile eine große Belastung für die Unternehmen darstellen würden.
Zum Schluss richtete sie den Blick auf die Arbeitswelt bei den Stadtwerken. Ohne mehr qualifizierte Kräfte werde die Energiewende nicht gelingen. Die entstehende Lücke durch die Verrentung der Babyboomer werde in den kommenden Jahren immer größer. Dafür brauche es eine Bildungs- und Ausbildungsoffensive – mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen: Förderung von Schulen, Kinderbetreuung, Fortbildung. Die Entega-Chefin gab auch zu bedenken, dass das Stadtwerke-Geschäft viel von Handwerkern und Bauarbeitern geleistet wird. Ihre Forderung deshalb: „Wir brauchen Hände, wir sind keine Klickwirtschaft.“

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Mittwoch, 09.04.2025, 14:28 Uhr
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